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Von unvergesslichen Begegnungen und neuen Erkenntnissen – Die LitBlogCon 2016 Teil 2

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Nachdem ich euch letzten Dienstag den ersten Teil meines LitBlog-Convention Rückblicks gezeigt habe, folgt nun der Zweite. Auch jetzt wieder etwas ausführlicher, aber es fällt mir wirklich schwer mich im Bezug auf diesen tollen Tag kurz zu fassen 🙂

Der zweite Workshop

LitBlogCon16

Eigentlich wollte ich nach dem tollen Murakami-Vortrag zu „Bücher auf Weltreisen – Wie verkauft man einen Roman nach Island“ im dritten Stock, doch kaum kam ich dort an wurden wir an der Tür schon mit dem Hinweis „Leider schon alles voll!“ abgewiesen. Nun war umplanen angesagt und schnell wurden die Programmflyer aus den Taschen geholt. Kurz und knapp entschied ich mich für „Knopfkino – Eine Reise mit Bildern und Worten“, das in einem Raum auf der Dachterrasse stattfinden sollte. Die Bühnenimprovisation entpuppte sich als wirklich entspannend und als eine völlig neue Erfahrung. Begrüßt wurden wir von Schauspieler Enno Kalisch, der uns eine gute Reise wünschte und uns in die Fantasiewelt entführte, die er zusammen mit dem Musiker Friedwart Goebels und dem Künstler Mehrdad Zaeri erschaffen würde. Zunächst wurde nach unzusammenhängende, zufällige Wörter gefragt. Es wurden „Kopfsteinpflaster“, „Politik“ und „Pusteblume“ in den Raum geworfen und schon ging es los. Schauspieler Enno Kalisch begann mit seinem Vortrag, kurz darauf begannen auch der Musiker Friedwart Goebels und Künstler Mehrdad Zaeri zu spielen bzw. zeichnen. Auf die Zeichenfläche war eine Kamera gerichtet, die das Gezeichnete auf eine Leinwand übertrug. Das was Enno Kalisch sagte, Mehrdad Zaeri zeichnete und Friedwart Goebels spielte schien völlig zusammenhangslos, dennoch inspirierten sich alle drei gegenseitig immer weiter, sodass eine ganz tolle Darstellung entstand. Wirklich entspannend und interessant zugleich. Am Ende durfte noch jeder einen Kalender von Herrn Zaeri mitnehmen, der definitiv einen Platz in unserer Wohnung finden wird. Wir wollen sogar noch mal zwei kaufen und verschenken, da sie uns super gefallen!

Der dritte Workshop

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Der Workshop, der mich von Anfang an wohl am meisten interessiert hat, war „Feel free to judge a book by its cover!“. Wie wohl einige von euch wissen, bin ich eine absolute Coverkäuferin. An einem schönen Cover kann ich definitiv nicht vorbeigehen. Marketingchefin Imke Schuster und Juniorlektorin Antonia Marker zeigten uns, wie die Cover zu Dumont Büchern entstehen. Welche Daten und Fakten sie einer kleinen Kölner Agentur zukommen lassen und welche Vorschläge dann zurückkommen. Laut Frau Schuster entscheidet über die finalen Cover der gesamte Verlag, um Meinungen aus unterschiedlichen Altersgruppen zu erhalten. Uns wurden die Vorschläge zu einigen Büchern gezeigt und erstaunlicherweise hat und auch uns fast immer einstimmig das gefallen, welches schließlich dann auch vom Verlag genommen wurde. Da zeigt sich doch wieder einmal, dass das Gespür des Verlags in Sachen Coverauswahl sehr gut ist!

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Der vierte Workshop

Der letzte Workshop an diesem Tag behandelte die Frage „Gibt es ein Rezept für Bestseller?“ und wartete mit Autor Frank Schätzing und seinem Verleger Helge Malchow von Kiepenheuer & Witsch auf. Ich muss zugeben, dass ich bisher noch kein Buch von Herrn Schätzing gelesen habe und auch erst Tasmin, die neben mir saß, fragen musste, welcher der beiden Herren denn Frank Schätzing sei. Aber naja. So ist das nunmal. Es folgte eine wirklich aufschlussreiche Unterhaltung der Beiden, wie man überhaupt auf eine bestsellerwürdige Idee kommt. Die Idee zu „Der Schwarm“ hatte Herr Schätzing übrigens während eines Traumes. Ein Rezept für einen Bestseller gibt es im Übrigen nicht – sondern es scheint ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren zu sein wie z.B eine einzigartige Idee zu haben, die vorher so nicht publiziert wurde. Dennoch hat Herr Malchow auch schon erlebt, dass jemand ein Buch über einen total unscheinbaren Menschen, der irgendwann im 18 Jhd. gelebt hat, schreiben wollte und dann erfahren musste, dass ein paar Monate später jemand anderes zu der genau gleichen Person ein Buch herausgebracht hat. Obwohl dies ein großer Zufall ist, hat er seinen Autor dazu animiert weiter zu schreiben und nicht den Kopf hängen zu lassen und was war? Der genannte Autor hatte großen Erfolg, als sein Buch herauskam. Obwohl zuvor etwas Ähnliches veröffentlicht worden war.

Die (scheinbar) endlose Zeit bis zum Essen

Nach dem letzten Workshop fand noch ein Autoren-Speed-Dating statt, an dem ich aber nicht teilnehmen wollte, da ich die meisten Autoren einfach nicht kannte und ich nicht wollte, dass meine erste Frage jeweils „Und, was haben Sie so geschrieben?“ lautet, worauf dann ein „Ahh.. ok..“ und schweigsame Stille herrschen würde. Das Essen war für 19 Uhr angesetzt und ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie hungrig wir alle waren. Unsere kleine, aber sehr feine Gruppe (Verena, Tasmin, Franzi und ich) hielten uns draußen vor dem Gebäude auf, weil es langsam abkühlte und wir uns etwas Erfrischung versprachen. Wir blödelten etwas herum, erzählten aus dem Nähkästchen und diskutierten über Verlagszusammenarbeiten. Alles in allem habe ich einige Male Tränen gelacht und hätte mir keinen besseren Abschluss des Tages wünschen können 😀

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Nach einiger Verspätung kam der Catering Service dann doch und richtete das Büffet schön und reichlich an. Kaum war der Startschuss gefallen, standen gefühlt 100 Menschen direkt in einer schönen Schlange und ließen sich schön viel Zeit beim Begutachten des Essens. Uns war der ganze Trubel erst mal zu viel und wir beschlossen trotz knurrenden Magens erst mal abzuwarten, bis die erste Welle abgeflaut war. Mit nervösen Blicken musterte ich meine Uhr, denn um 21:30 sollte mein Zug in Richtung Heimat fahren und da wollte ich schon sehr gerne drinsitzen. Irgendwann war es dann mal so weit und wir aßen doch relativ schnell auf, da die Zeit sonst einfach zu knapp war und machten uns kurz darauf wieder auf den Weg zur Haltestelle, um die Bahn Richtung Hauptbahnhof noch rechtzeitig zu erreichen.

Doch natürlich – wie sollte es auch anders sein – blieb die Bahn erst mal während der Fahrt einfach stehen. Die Lichter gingen aus und wir saßen zusammen mit allen anderen Menschen in einer dunklen Bahn. Kurze Panik, der Puls auf 180… die Frage wie ich jetzt bitte noch nach Hause kommen soll und schwups, war das Licht wieder da. Nach 2-3 Minuten Dunkelheit ein echter Grund zur Freude. Und weiter ging die Fahrt, um kurz darauf erneut stehen zu bleiben. Aber, Glück im Unglück, die Bahn fuhr noch rechtzeitig am Hauptbahnhof ein. Wir verabschiedeten uns schnell und herzlich voneinander und schon saß ich im ICE zurück nach Stuttgart. Ein turbulenter Tag, den ich bestimmt nicht so schnell wieder vergessen werde.

Danke an alle, die meinen Tag so bereichert haben. Es war ein unglaubliches Glücksgefühl, auf so viele tolle Menschen zu treffen, die alle die gleiche Passion teilen.

>> Wie findet ihr solche, von Verlagen veranstaltete, Events?


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